„Julius Caesar“ – Nach William Shakespeare
03/04. + 06./07. Juli 2025 – 19:45
„Missbrauch des Amts liegt vor, wenn Macht sich vom Gewissen trennt.“

Wir befinden uns im antiken Rom, wo die jahrhundertealte Institution der Demokratie der Machtgier eines einzelnen Mannes zu unterliegen droht. Julius Caesar kehrt in einem Triumphzug nach Rom zurück und lässt sich von einer jubelnden Volksmenge feiern. Aber nicht alle Römer*innen sind Caesar wohlgesonnen: Sein Amtsmissbrauch, seine Missachtung des Senats und schließlich sein kaltblütiger Mord an Pompeius – einst Caesars Mitstreiter im Triumvirat – stößt bei vielen auf Unverständnis und Empörung. Und mancher Römer fragt sich hinter vorgehaltener Hand: Wird Caesar nun auch noch nach der Kaiserkrone greifen und damit der Republik den Todesstoß versetzen? Ebenso fürchtet die Senatorin Cassius um den Fortbestand der Römischen Republik und versammelt Gleichgesinnte um sich, um Rom vor einer Alleinherrschaft Caesars zu bewahren. Für dieses Vorhaben muss sie auch die ehrenwerte Senatorin Brutus gewinnen, die zwar die Missstände ebenfalls erkennt, durch ihre emotionale Nähe zu Caesar jedoch mit den notwendigen Konsequenzen hadert. Aber die Frage danach was gut für Rom und sein Volk ist, lässt sie nicht los. Ebenso wenig wie die danach was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und für die eigenen Werte einzustehen.


Wenn man das Wort „gottverlassen“ im Duden nachschlägt, sieht man eine Abbildung des Dorfes Güllen. Kaum ein Haus hat ein dichtes Dach, kaum ein Bordstein ist ohne metertiefes Loch, kaum eine Straßenlaterne ohne Wackelkontakt. Überall riecht es nach Abwasser, und die letzte Fabrik hat schon vor langem ihre Tore geschlossen. Wer fliehen kann, tut es, und wer nicht kann, resigniert. Es scheint, als seien Güllens Tage gezählt, als plötzlich eines Nachmittags ein prunkvoller Zug in den eigentlich stillgelegten Bahnhof einfährt. Die unverschämt vermögende Claire Zachanassian ist in ihre Heimat zurückgekehrt, um das Dorf zu retten. Eine Milliarde will sie der Gemeinschaft schenken, doch nur unter einer grausam unmoralischen Bedingung.




„Die Ideale sind erlogen, Gesetz ist nur, dass keines ist.“
„Ich schulde dir nichts! Wir schulden uns nichts!“
